„Zsamma eikehra ka jeder, aber zsamma schaffa isch ebbas anderes“ – Einweihung der sanierten Zwingser Josefskapelle

Kapelleneinweihung Zwings am 31. Mai 2024

ZWINGS (31. Mai 2024) - Die 24 Plätze in der Zwingser Josefskapelle hätten für die mehr als 80 Besucherinnen und Besucher der Einweihungsfeier der in den Jahren 2018 bis 2023 renovierten bzw. sanierten Kapelle ohnehin nicht gereicht. Der Dauerregen am 31. Mai 2024, dem Tag der feierlichen Einweihung, tat ein Übriges, sodass eben der Geräteschuppen des Bauernhofs der Familie Liebrich in Zwings zum Ort für die Maiandacht und für das anschließende Verweilen bei guten Gesprächen, heißen Würsten, leckeren Kuchen, Kaffe und Getränken kurzerhand umfuntioniert wurde. Die Pflege der Kapelle ist schon seit Generationen in Händen der Familie Liebrich, die sich auch wesentlich für die Gestaltung der Einweihungsfeier einbrachte. Mit frisch geweißelten Wänden, einem abgestaubten Dachstuhl und auch noch frisch gestrichenen Schiebetoren wurden diese nicht nur zu Portalen, sondern der Schuppen auch noch zu einem geradezu würdigen Festsaal. In seiner Ansprache beim als Maiandacht gestalteten Einweihungsgottesdienst ging der leitende Pfarrer der Seelsorgeeinheit Oberes Achtal, Klaus Stegmaier, auf die Vita des Namenspatrons der Kapelle ein. So berichtete er von der Treue und dem hohen Maß an Verantwortung Josefs, von dem in der Heiligen Schrift kein einziges Wort überliefert ist, der aber immer wieder, vornehmlich auf Eingaben durche einen Engel, der ihm im Traum erschien,  Entscheidungen traf, die für das Überleben und Gedeihen der Heiligen Familie geradezu existentiell wichtig und richtig waren.
Die eigentliche Weihe der Kapelle mit Weihwasser und Aspergil nahm Diakon Franz Fluhr vor, der von Oberministrantin Ellen Liebrich mit Vortragskreuz  zur Kapelle begleitet wurde und von Thomas Neyer, dem Gewählten Vorsitzenden des Kirchengemeinderats Molpertshaus beschirmt wurde. Pfarrer Klaus Stegmaier beauftragte Diakon Fluhr, blieb aber selbst im „Festsaal“ aufgrund aktueller Einschränkung im Gehen, zurück.
Die musikalische Gestaltung der Andacht wurde im Wesentlichen von den vier Musikern, die von der Musikkapelle abgeordnet waren, nämlich Marco Haußmann, Lukas Lerch, Manuel Stotz und Christoph Kraft übernommen. Gesungen wurden am letzten Tag im Marienmonat Mai passend Marienlieder. Noch während der Andacht berichtete Josef „Seppi“ Liebrich von den vielfältigen Aktionen und Schritten während der Sanierung der Kapelle. Schon 2018 wurde im Innern von den freiwilligen Helfern aus Zwings und von der Haid der Putz abgeschlagen, 2019 begann die eigentliche Sanierung, bei der auch eine Sicherung der Decke erforderlich war. Weitere Maßnahmen waren u. a. die Trockenlegung des Fundaments, das Abschlagen des kompletten Außenputzes und dessen Neuauftrag, Malerarbeiten, Pflasterarbeiten, die ebenfalls ehrenamtlich und freiwillig geleistet wurden und vieles mehr. Und immer wieder waren es die Zwingser und Haider, die für ihre Kapelle Zeit, Arbeitskraft und Ideen aufbrachten. So hob Seppi Liebrich dann in seinem Rückblick auch dieses ganz besondere Engagement und den wohltuenden Zusammenhalt hervor und dankte allen Beteiligten. „Zsamma eikehra“, so brachte er diese Erfahrung auf den Punkt, „ka jeder, aber zsamma schaffa isch scho no ebbas anderes und ganz bsonderes“. Neben diesem großen Engagement richtete er sich aber auch an die Ortsvorsteherin von Haidgau, Ernestina Frick, die allerdings wegen der drohenden Hochwasserlage nicht zur Kapellenweihe kommen konnte, und an die Bürgermeisterin von Bad Wurzach, Alexandra Scherer, die durch Sybille Allgaier, eine ihrer ehrenamtlichen Stellvertreterinnen vertreten wurde, und an Franz Ritscher, den Vorgänger von Ernestina Frick, die alle das Projekt Zwingser Kapelle stets mit größtem Wohlwollen ideell und finanziell unterstützten. So musste die Ortschaft Haidgau respektive die Stadt Wurzach als Eigentümerin der Kapelle einem mittleren fünfstelligen Betrag aufbringen, um die Maßnahmen finanzieren zu können. Nun soll die Kapelle, vor der mittlerweile auch noch eine Sitzbank steht und zum Verschnaufen einlädt, wieder tagsüber geöffnet bleiben und lädt die Vorbeifahrenden oder Vorübergehenden zum Innehalten und zum Gebet ein.

Übrigens: Wer nicht bei den Einweihungsfeierlichkeiten dabei sein konnte, kann schon mal per Klick auf unten stehenden Schriftzug einen virtuellen Blick in die Kapelle werfen. Zudem gibt es in der Bildschirmzeitung einen Artikel mit mehreren Fotos zur Einweihungfeier, der unter nachfolgendem Link erscheinen müsste. 

BILDSCHIRMZEITUNG, Artikel zur Einweihung der Josefskapelle Zwings

KAPELLENBLATT Kapelle St. Josef, Zwings