Großer „Bahnhof“, nein großes Patroziniusfest in Rötenbach mit Ministrantenaufnahme
RÖTENBACH (21. Juli 2024) - Beim diesjährigen Patroziniumsfest der Kirchengemeinde St. Jakobus Maior in Rötenbach gab es neben den alljährlich gepflegten und stets würdevollen Feierlichkeiten anlässlich des Gedenktags des Kirchenpatrons auch Verabschiedungen und die Neuaufnahme von sieben Jung-Minis, die von der Kirchengemeinde dankbar in den Rötenbacher Ministrantenschar aufgenommen wurden.
In der Predigt am Patroziniumssonntag zeigte Pfarrer Klaus Stegmaier im Anschluss an die Bibelperikope aus dem 20. Kapitel des Matthäusevangeliums auf, was es von dem Bruder des Johannes, der gemeinsam mit Jakobus nach Petrus und Andreas berufen wurde, zu berichten gibt. Jakobus, der als einer der „Donnersöhne“ offensichtlich ein etwas „aufbrausendem Temperament“ hatte, wurde als erster der Apostel einige Jahre nach der Steinigung des ersten Märtyrers in der Geschichte des Christentums, nämlich Diakon Stephanus um das Jahr 40, um Ostern des Jahres 44 enthauptet. Zuvor soll er auf seiner Missionsreise bis nach Spanien gekommen sein, wohin später dann auch seine Gebeine kamen. In der Kathedrale von Santiago de Compostella sollen diese ruhen. Dorthin, nach Santiago, pilgern Jahr für Jahr mit deutlich zunehmender Tendenz tausende Jakobspilgerinnen und Jakobspiler. Pfarrer Stegmaier ließ es allerdings nicht bei der Biographie und den zahlreichen Legenden, die von Jakobus Maior, also dem Älteren, weil früher als der andere Jakobus berufen, bewenden. Vielmehr stellte er den Erstmärtyrer des Apostelkollegs auch als Vorbild dafür vor, dass die Christen in dieser Welt die Erstarrung überwinden sollten und „in Bewegung kommen sollten und zwar nicht nur, wenn es um das eigene Ego und die eigene Familie geht, sondern auch für die Gesellschaft und für die Kirche“, eben so, wie es alle Brautpaare bei der Hochzeit auf die entsprechende Frage zusagen. So sollen Wallfahrten, so soll Pilgern „immer auch ein Weg der Wandlung und ein Weg sein, der zu Gott führt“, so Pfarrer Stegmaier in seiner Ansprache. Dabei sei unser Ziel nicht Santiago de Compostela, sondern letztlich das „himmlische Jerusalem“. Mit der Zusage: „Dieses erhabene Ziel beflügelt unsere Schritte und erfüllt uns mit Hoffnung und tiefer Freude“ beschloss er seine aufrüttelnden Worte.
Vermutlich sieht nicht nur der leitende Pfarrer der Seelsorgeeinheit Oberes Achtal das Engagement der sieben jungen Leute, die er im Anschluss an die Predigt als Neuministranten und -ministrantinnen aufnehmen konnte, als deren Beitrag und deren Engagement in Kirche und Gesellschaft. Leider war ein Mädchen wegen Krankheit bei der Aufnahme der Minis erkrankt. Aktuell sind es mit den Neuen 24 Ministrantinnen und Mininstranten in Rötenbach. Die Mädchen und Jungs, die zum Dienst am Altar bereit sein, nehmen immer auch Stellung und bekennen sich sichtbar und erfahrbar nach ihrer Art zu Jesus Christus und zur Kirche. Dabei macht ganz gewiss aber auch die in der Ministrantenschar erfahrbare Gemeinschaft ein gerüttelt Maß an Begeisterung für das Amt aus. Und das ist ganz gewiss auch gut so. Am Ende des Gottesdienstes wurde Lea Rennert für ihren fünfjährigen Dienst am Altar mit einem Präsent und einer Urkunde geehrt. Lara Rennert, Selina Präg und Leo Müller wurden, jeweils nach mehreren Jahren Ministrantendienst, verabschiedet.
Neu aufgenommen wurden Sebastian Brasser, Luisa Graf, Fritz und Martha Haller, Lea Rädler, Melissa Rothmund und Lotta Wildenstein, worüber sich Pfarrer Stegmaier und die Besucherinnen und Besucher des Gottesdienstes sichtlich freuten und dies mit einem herzlichen Beifall zum Ausdruck brachten, mit dem auch diejenigen bedacht wurden, die ihren Dienst, für den es übrigens keine Altersgrenze gibt, aufgaben.
Nach dem Gottesdienst, der schon traditionell vom Kirchenchor mit der lateinischen Messe in G-Dur von Franz Ott begleitet wurde, spielte, wie schon zum Einzug ins Gotteshaus auch zum Auszug die Musikkapelle Rötenbach auf. Und danach wurde bei Sonnenschein zum Frühschoppen in den Pfarrgarten eingeladen.
Die Predigt von Pfarrer Stegmaier kann per Klick auf unten stehenden Schriftzug nachgelesen werden.
PREDIGT PFARRER KLAUS STEGMAIER AM PATROZINIUMSFEST 2024 IN RÖTENBACH