Erntedankaltäre in den Kirchen der Seelsorgeeinheit Oberes Achtal

SE OBERES ACHTAL (September / Oktober 2022) - Wenn es nach den prachtvollen Erntedankaltären in den Pfarrkichen der Seelsorgeeinheit Oberes Achtal geht, war das Jahr 2022 ganz gewiss ein sehr gutes (Ernte-)Jahr. Phantasievoll, farbenprächtig, intelligent arrangiert, hin und wieder auch mit einer Prise augenzwinkerndem Humor und eben großen Dank zum Ausdruck bringend präsentieren sich die Erntedankaltäre. Allerdings geschah dies nicht von allein. Gewiss sind die Erntedankaltäre aus und mit den Gaben der Schöpfung und damit den Gaben Gottes gestaltet, genauso gewiss sind diese allerdings, wie auch der Erntedankteppich in der Wolfegger Kirche, von nicht nur fleißigen, sondern auch äußerst geschickten und geradezu künstlerisch talentierten Händen, wie zu vermuten ist, vornehmlich von Frauen, aufgebaut worden. So darf an dieser Stelle nicht nur für die wohl sehr gute Ernte in diesem Jahr bei uns gedankt werden, sondern eben auch denen, die die Altäre so schön gestaltet haben. 
In Rötenbach ist quasi der ganze Chorraum ein Lobpreis und Dank für die Ernte. An den Seitenaltären, am Zelebrationsaltar, am Hochaltar und am Ambo kann man Gaben der Ernte mit Ährenkrone, Erntedank-Brot und sogar einem Hopfenkranz vor einem Sonnenblumen-Arrangement sehen und bestaunen.
In Bergatreute ist das Brot auf einem Holzblock vor dem Volksaltar neben dem von Kürbissen und Blumen dominierten Element auf der linken Seite des Chores und dem üppig ausgestatteten eigentlichen Erntedank-Arrangement auf der rechten Seite einen ganz bewusst gesetzter Höhepunkt. So soll das Brot wohl nicht nur an die Vaterunser-Bitte um das tägliche Brot erinnern, sondern auch auf die Eucharistie verweisen. 
Wie bereits erwähnt zieht in Wolfegg der Erntedankteppich mit dem Motiv der Bergpredigt in besonderer Weise die Aufmerksamkeit auf sich. Aber auch der mit den Früchten der Erde großzügig ausgestattete Erntedankaltar am linken Seitenaltar und das vornehmlich mit Getreide gestaltelte Element am rechten Altar sind sehenswert und regen zum Nachenken an, gerade auch angesichts dessen, dass in  Teilen der Erde mit einer drohenden Zunahme von Hungernöten gerechnet werden muss. 
In Alttann wird der Erntedankaltar erst im Laufe dieser Woche aufgebaut, weil der Erntedankgottesdienst eben auch um eine Woche vershoben wurde.
Gewohnt farbenprächtig und üppig ausgestattet sind auch die Elemente des Erntedankaltars in Molpertshaus, wie immer auch an mehreren Orten im eigentlichen Altarraum. Und wie immer kommt in Molpertshaus auch der Humor nicht zu kurz. Man wird wohl beim Bestaunen der Erntedankelemente nicht umhin kommen, auch mal zu schmunzeln, so etwa wenn das Bierkrügle entdeckt wird oder, beim Blick auf das etwas versteckte Fläschle Wein und Schnaps(?), die hinter der Küchenwaage mit Gsälz, Gelee und Honig stehen. Ganz neu in Molpertshaus ist das mit herbstfarbenen Tüchern und Blumen dekorierte und gerahmte Herbstgedicht beim Eligius-Altar auf der rechten Seite. 
Nachfolgend sind Fotos der Erntedankaltäre 2022 zu sehen. Diese sind bewusst nicht streng sortiert, sondern sollen die bunt gemischte Vielfalt in den Kirchen der Seelsorgeeinheit zeigen. Eine Kirchentour lohnt sich also nicht nur virtuell, sondern ganz real...

NACHTRAG
ALTTANN (4. Oktober 2022) - Seit Sonntag, 2. Oktober des Jahres, kann auch der Erntedankaltar in Alttann bestaunt werden. Dieser wurde, wie angekündigt, wegen einer Terminverschiebung des Erntedankgottesdienstes auf besagten 2. Oktober um eine Woche verschoben. Neben einem einmal mehr farbenprächtigen und kreativ gestalteten Erntedankaltar mit Getreide, Mais, Riesenkürbis, Weintrauben und überdimensionalem Weinglas, aber auch Äpfeln, Kartoffeln, Zwiebeln, Eiern und vielem mehr, ist vor dem Altar selbst noch ein mahnender Artikel zu sehen. Dieser ist dem Magazin "Stadt.Land.Wissen", das vom Forum Moderne Landwirtschaft herausgegeben wird, entnommen und informiert darüber, dass im Durchschnitt von jedem Bundesbürger 78 Kilogramm Lebensmittel pro Jahr weggeworfen werden. Erntedank, so der Appell der Erntedanktgestalterinnen aus Alttann heißt also auch Verantwortung für die Ernte, damit diese, wie es vielfach heißt, auch wirklich nachhaltig gebraucht wird.