Damit der Mensch nicht mehr zum Opfer des Menschen wird – Fronleichnam in Wolfegg und Molpertshaus

Fronleichnam 2024 in Molpertshaus

MOLPERTSHAUS (30. Mai 2024) – Selbst wenn das Hochfest Fronleichnam in diesem Jahr weder in Molpertshaus noch in Wolfegg mit einer Prozession gefeiert werden konnte, werden die Gottesdienste dennoch in wacher Erinnerung bleiben. Nach Molpertshaus kamen heuer auch zahlreiche Gläubige aus Bergatreute, unter anderem vier Ministrantinnen, die die acht Minis aus Molpertshaus verstärkten. Mit der Musikkapelle unter Leitung von Nathalie Kiekopf ging es vom Platz zwischen dem Pfarrhaus und dem ehemaligen Schulgebäude, das jetzt den Vereinen zur Verfügung steht, in die Kirche. Dort zelebrierten Pfarrer i. R. Adolf Schuhmacher und Diakon Franz Fluhr das Hochamt mit Weihrauch und musikalischer Begleitung durch die Musikkapelle, die sich die musikalische Begleitung des Gesangs in der Kirche mit Organistin Gabi Detzel teilte. In seiner gewohnt engagierten Predigt verwies Pfarrer i. R. Adolf Schuhmacher darauf, dass mit Fronleichnam nicht nur das Hochfest der bleibenden Gegenwart Jesu Christi in der Eucharistie gefeiert werde, sondern mit Jesu Christus ein Fest der Versöhnung gefeiert wird. Mit ihm, so Schuhmacher, hätte sich ein neues Verhältnis der Menschen zu Gott und Gottes zu den Menschen und der Menschen untereinander ereignet. Jesus, so der Geistliche weiter, zeige in seiner Person, dass „Gott den Menschen gut ist, auch den Versagern, auch den Sündern“. Zugleich weise Jesus den Weg, „mit Phantasie und Mut der Versöhnung einen Weg zu bahnen“. Damit dies Wirklichkeit werden kann, seien Menschen gesucht, „die gerade sind, die sich erbarmen, die um das tägliche Brot bitten, die ihr Leben ins Spiel bringen, die aufstehen gegen Gewalt, die einander aufrichten, die die Gabe haben zu dienen, die für den Frieden leben und die immer wieder neu anfangen“.
Nach der Eucharistiefeier, die all das Gesagte mit dem Mahl der Versöhnung bekräftigte und bestätigte, hielt Diakon Franz Fluhr noch eine eucharistische Andacht und spendete den Segen mit der Monstranz, in der die konsekrierte Hostie die Gegenwart Jesu Christi sinnenhaft zum Ausdruck brachte.

In Wolfegg, wo mit den Gläubigen aus Alttann das Fronleichnamsfest gefeiert wurde, ging Pfarrer Klaus Stegmaier in der Predigt auf die Bedeutung der Eucharistie ein und zitierte den heilig gesprochenen Papst Johannes Paul II, der in einer seiner Lehrschreiben deutlich machte, dass die Kirche von der Eucharistie lebt. Auch Pfarrer Stegmaier ist sich sicher, dass mit den Einsetzungsworten Jesu beim letzten Abendmahl und dem dabei zugesagten „neuen Bund“ ein neues Verhältnis zwischen Gott und den Menschen gestiftet wurde und den Menschen die Vergebung zugesagt wurde. Mit der Aufforderung: „Tut dies zu meinem Gedächtnis“ bleibt der Auftrag und die Zusage an die Menschen, dieses Geschenk der Vergebung zu pflegen und aufrecht zu erhalten. Dabei dürfen wir uns der Begleitung Jesu sicher sein, weil er diese Zusage selbst seinen Jüngern mitgegeben hat: „Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt“. Dieses Geschenk der Gegenwart Jesu Christi werde in ganz besonderer Weise „in der kleinen weißen Hostie, eben in der Eucharistie“ erfahrbar. So werde der Besuch der Sonntagsmesse nicht zu einer Sonntagspflicht, sondern vielmehr „zu einem großen Geschenk an die Menschen und so Anlass zu Freude und Dank“.

Die ganze Predigt von Pfarrer Stegmaier lässt sich per Klick auf unten stehenden Schriftzug nachlesen.

PREDIGT VON PFARRER STEGMAIER AM HOCHFEST FRONLEICHNAM 2024